Flughafen Mandalay .... danach |
Es erwarten einen zunächst die problemlosen Einreiseformalitäten, eine Gepäckkontrolle in einer Halle mit vielen Gepäckbändern, von denen sich nur zwei bewegen. Schließlich wird am Ausgang jedes Gepäckstück gescreent, und die Fluggäste strömen hinaus. Dann, nach dieser kurzen mittäglichen Hektik, verfällt der Flughafen auf einen Schlag wieder in den Schlafzustand, in dem er sich zuvor befunden hatte.
Mein Weg nach Myanmar - die neu angelegte, vierspurige "Road to Mandalay" - endete in einem Teehaus in der früheren Hauptstadt, wo Manuel und ich auf einen weiteren Mitarbeiter des Hanoier Büros warten mussten. In einem halboffenen Gebäude schwirrten sehr junge Männer umher, brachten die Karte, dann Tee oder Kaffee oder eine Speise, in der Küche dampfte es, und hinter der Küche standen gefüllte Fässer herum, was darinnen war, weiß nur Gott. "Menschen sind halt billiger als Strom", so der trockene
Teehaus in Mandalay |
Karen Baptist Church Convent in Pyin Oo Lwin
Die Workshops beginnen morgen in einem Gemeindesaal der Karen Baptisten Gemeinde. Die Karen sind eine der vielen Ethnien, die die Bevölkerung Myanmars ausmachen. Ihr gemeinsames Band ist die Religion. Der Saal selber ist auf einem weitläufigen, grünen Gelände gelegen, auf dem noch eine Großküche sich befindet ("Essen ist in Asien sehr wichtig", betont Manuel in diesem Zusammenhang), ein Trakt mit Schlafplätzen zumeist auf dem Boden der Zimmer und auf einem Hügel thront die rote Kirche. Dazwischen eine Art Park, sowie ein Garten und Obstbäume.Die Gemeinde ist stolz darauf, dass dies alles durch Missionsarbeit entstanden ist, und so verstehen sie das Missionieren auch als eine ihrer vordringlichsten Aufgaben.Die Großküche der Baptistengemeinde |
Nach langer Zeit ging ich also sonntags wieder mal in eine Kirche. Es war nämlich Erntedankfest. In der roten Kirche stapelten sich auf den Treppen zum Altar allerhand Früchte: Papayas, Erdbeeren, die gerade in der Region wachsen, Kürbis, Pampelmuse, Avocados, Bananen..., um nur einige der Gaben Gottes zu nennen.
Frauen und Männer tragen die Tracht der Karen, oder zumindest deren Farben, nämlich Rot und Weiß, wobei bei den Frauen eher Weiß dominiert, während bei den Männern Rot im Vordergrund steht.
In immer neuen Kombinationen der TeilnehmerInnen wird gesungen. Die Kirche ist so voll, dass der Gottesdienst nach Draußen übertragen wird, damit auch die Außenstehenden teilhaben können. Eine Pastorin in einem grünen Gewand (es waren 6 oder 7 Personen als Geistliche aktiv) erklärte etwa die Bedeutung des Festes anhand von drei Pflanzen aus ihrem Garten, einem Bäumchen, das blattlos wächst, einem Bäumchen mit grünen Blättern und endlich von einem Mandarinenbäumchen, das gerade Früchte trägt. Dazu singt der Kirchenchor diejenigen Lieder, die sie in ihrem Garten singt, wenn sie sich um die Pflanzen kümmert. Alles wird plastisch auf die Altarbühne gebracht, es ist klar und verständlich, auch wenn man über keine Übersetzung verfügen würde. Damit ich die Lieder auch mitsingen kann, wurde mir übrigens ein englisches Liederbuch gereicht.
"Das Essen ist wichtig in Asien" |
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